Gezielte Sourcing Evaluation:


Das Multitalent für mehr Rationalisierung im Handel & in der Abwicklung von Wertschriften

Outsourcing in der Wertschriftenabwicklung ist keine binäre Entscheidung

Wer hat sie nicht schon durchgeführt? Eine Analyse, ob sich ein komplettes Outsourcing der Wertschriftenabwicklung in eine dedizierte Transaktionsbank betriebswirtschaftlich rechnet und welche Prozessveränderungen damit einhergehen. In vielen Fällen sind die Einsparungen zu gering, die Anpassungen zu aufwendig, der Einfluss auf die Servicequalität zu einschneidend und die Risiken der Abhängigkeit vom Anbieter erscheinen zu gross. Und so passiert, was passieren muss – das Projekt wird in die Schublade gelegt, um in ein bis zwei Jahren erneut überprüft zu werden.

Dabei gibt es in der Prozesskette zwischen Pre-Trading, Trading, Post-Trading (Trade Confirmation, Clearing, Settlement und Custody) einiges an einfach realisierbarem Rationalisierungspotential. Noch dazu, ohne eine Auslagerung der Kernprozesse im Handel & in der Abwicklung vorzunehmen.

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Prozesskette Abwicklung Wertschriftengeschäft (Quelle:Synpulse)

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Dreistufiges Verfahren stellt strategische Ausrichtung sicher

Zunächst müssen die externen und internen Kosten erhoben werden. Hierzu wird ein Inventar der externen Beziehungen, der Handelspartner und der in der Verwahrkette beauftragten Depotstellen erstellt. Danach erfolgt die Analyse der Prozesskette (siehe Abbildung). Hier gilt es in einer Front-to-Back Analyse Massnahmen zur Steigerung der Prozesseffizienz und Reduktion der Kosten zu identifizieren und deren Auswirkungen auf die wahrgenommene Qualität der internen und externen Kunden zu beurteilen.

Basierend auf den Erkenntnissen der Kosten- und Prozessanalyse werden schliesslich die Ausschreibung für ein Global Brokerage und/oder Global Custody Mandat festgelegt und durchgeführt.

Markus Urben, Globaler Leiter Custody Banks der UBS, meint dazu: «Banken kommen nicht umhin, hinsichtlich Marktzutritt ihre Strategie zu überprüfen und den Mehrwert von «Make» statt «Buy» kritisch zu hinterfragen. Dazu gehören der Betrieb von eigenen Trading Desks, allfällige Börsenmitgliedschaften sowie die Anzahl Broker und Custody Beziehungen. Zu oft stelle ich immer noch fest, dass sich Überprüfungen auf den kommerziellen Teil der Gebühren und Kommissionen beschränken, statt ganzheitlich, betriebswirtschaftliche Analysen zuzulassen.»

Stellhebel: Reduktion der Brokerbeziehungen

Zusätzlich zu den von Markus Urben erwähnten operativen Einsparungen geht es auch um die Vermeidung von Kosten für die Umstetzung von neuen Regulatorien. Letztendlich setzen diese ein Überdenken der bestehenden Arbeitsweisen voraus.
Die Spezialisten sind sich einig – Matthias Schiesser, Bank Vontobel, Head Electronic Trading Solutions sagt dazu: «Bei Vontobel garantieren wir die Einhaltung sämtlicher nationaler und internationaler regulatorischen Anforderungen und den Zugriff auf alle wichtigen Liquiditätspools (MTF, SI etc.). Wir tätigen stetige Investitionen in eine State of the Art Trading, Algo, Transaction Cost Analysis (TCA) und Business Continuity Management (BCM) Infrastruktur, die in diesen volatilen Zeiten noch wichtiger geworden ist. Bei über einer Million von ausstehenden strukturierten Produkten stellen wir allerhöchste Anforderungen an diese Prozesse. Viele Broker, Banken und Börsenmitglieder können oder wollen diese Investitionen wirtschaftlich nicht tragen. Gemäss MiFID II ist der Broker verpflichtet, jederzeit den besten Preis unter Berücksichtigung der Handelskosten und des angezeigten Preises (Geld/Brief) zu garantieren. Dies ist aus unserer Sicht nicht bei allen Marktteilnehmern gegeben. Hier können wir und andere Sourcing Broker, unseren Partnern behilflich sein und die Aufwände, bei gleichzeitig erhöhter Qualität, im regulatorischen Bereich drastisch reduzieren. Die «make» or «buy» Frage wird ein zentrales Thema der nächsten Jahre.»

Dennoch, alleine eine Reduktion der Anzahl der Handelspartner beinhaltet ein grosses Sparpotential: Fachexperten von Credit Suisse, Bank Vontobel und UBS meinen, dass bereits eine Reduktion auf maximal 2 Broker pro Produkt (Fx, Derivat, Wertschriften) schnelle Ergebnisse in Form von tieferen Stückkosten und relevanten externen Einsparungen bringt. Damit erhöht sich das Volumen pro Broker, was unweigerlich zu besseren Konditionen führt.

Gemäss der Einschätzung der Experten sind die Vorteile von einem gezielten Sourcing im Handelsbereich offensichtlich:

  • Signifikant reduzierte Schnittstellen-, Abstimm- und Unterhaltskosten
  • Reduzierte externe Handelskosten, Möglichkeit des «Contractual Settlements»,
  • Schnellere, MIFID konforme Handelsausführung unter Einhaltung der «Best Price» Vorgaben
  • Kein Entwicklungsaufwand für neue regulatorische Normen im Bereich TCA, SOR und Algotrading
  • Regulatorisch jederzeit konform, da der Broker eine korrekte Umsetzung der Vorgaben garantieren muss
  • Bessere Transparenz der Ausführungen für die Bank und ihre Kunden

Eine konsequente Reduktion der externen Handelspartner bringt also erhebliche Kostenvorteile ohne nennenswerte Einschränkungen mit sich. Matthias Schiesser, Head of Electronic Trading Solutions der Bank Vontobel, schätzt solche Einsparungen auf bis zu 50%. Er fügt an: «Hinzu kommt, dass sich Einsparungen durch tiefere Gebühren, reduzierte interne Gestehungskosten und durch massiv tiefere Datenkosten ergeben.»

Stellhebel: Optimierung des Global Custodian Netzwerks

Die in der Prozesskette nachgelagerten Post-Trading Tätigkeiten v.a. in den Settlement- und Verwahrprozessen werden durch die Reduktion der Brokerbeziehungen ebenfalls beeinflusst. Ausserdem wird das Einsparpotential durch effizientere Anbindungen signifikant erhöht. Deshalb sollte eine Bank eine Reduzierung der Brokerbeziehungen auch dazu nutzen, ihr Custodian Netzwerk zu überprüfen, und, wo möglich, zu optimieren. All dies führt zu einer erheblichen Aufwandsminderung sowohl in den Verwaltungshandlungen als auch den Lieferungen, Corporate Actions und Entitlements, Reconciliations und vielen anderen Bereichen.

Auch für das Global Custody spielen die klassischen Skaleneffekte eine besondere Rolle. Banken wie die UBS, Credit Suisse und Bank Vontobel haben bei ihren Custodians weitaus tiefere Einstandspreise als die meisten Banken, die selber ein Custodian Netzwerk unterhalten. Alternativ gibt es andere Anbieter, welche sich als grosse Custody Anbieter etabliert haben. Durch eine konsequente Straffung des Custodian Netzwerks, und die damit einhergehende Verhandlung der Preise, könnte nach Expertenschätzung ein Einsparpotential zwischen 10% und 30% erreicht werden.

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Einsparungen je nach Investitions-Markt unterschiedlich ausfallen. «Bei der Konsolidierung der externen Broker und Custodian Beziehungen manifestieren sich nicht nur Kostenvorteile. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich Prozesse besser vereinheitlichen und automatisieren lassen, da sie operativ und technisch effizient an die Partner angebunden werden können. Damit werden der Handel und die Abwicklung sicherer und erhöht die Standardisierung in nahezu allen Bereichen der Prozesskette. Die bewusste Umsetzung dieser Synergien hat auch dazu geführt, unser Angebot im Transaction Banking zu überdenken und mit neuen Kanälen (z.B. APIs) sowie innovativen Dienstleistungen (z.B. «Suitability» oder regulatorische Services) zu ergänzen», erklärt Martin Kobler, Head Financial Institutions der Credit Suisse.

Grundsätzlich ist es so, dass die Einsparungen im Handel die des Custody übersteigen. Falls der Global Broker und der Global Custodian ein und dieselbe Person sind, können die Prozessabläufe und die damit einhergehenden Kosten nochmals deutlich reduziert werden.

Markus Urben äussert sich zum Thema «Contractual Settlement» wie folgt: «Contractual settlement ist für Schweizer Banken eine Selbstverständlichkeit auf Kundenebene – weshalb nicht auch auf der Marktseite, und erst recht im Hinblick auf CSDR ab 2022? Ich kenne keine Bank, die auf diese liebgewonnene Effizienz wieder verzichten würde.»

About Synpulse

Peter Drucker, US-Ökonom, meint «Es gibt nichts, was so nutzlos ist, wie mit grosser Effizienz etwas zu tun, das überhaupt nicht getan werden sollte». Deshalb drängt es sich auf, dass eine Prozessanlayse der gesamten Prozesskette vom Kundenauftrag bis zur Verwahrung vorbehaltslos und unabhängig durchgeführt werden muss. Damit erhält man nicht nur ein besseres Bild des eigenen Set-Ups und dessen Effizienz, sondern es ist auch essenziell für die anschliessende Überprüfung der Prozesse (in Sachen Effektivität und Effizienz) sowie die Basis für die Durchführung einer Ausschreibung. Dazu meint Peter Drucker zudem: „Es ist besser die richtige Arbeit zu tun (= Effektivität), als eine Arbeit nur richtig zu tun (= Effizienz).».

Synpulse, als führender Consulting Anbieter im Bankenbereich, zeichnet sich durch langjährige Expertise sowohl bei der Evaluation von führenden Anbietern von Global Brokerage als auch Global Custody aus. Durch das jahrelange Aufzeichnen von Prozessketten bei allen Bankentypen mit ihrem «BANKINABOX» Ansatz verfügt Synpulse über eine der umfassendsten Bibliotheken für effiziente Prozessen in allen Bereichen. Gleichzeitig begleiten Sie die Experten von Synpulse mit ihrer praktischen Erfahrung auf Wunsch vom ersten bis zum letzten Schritt. So wird ein für Sie abgestimmtes Sourcing Realität und verschwindet nicht in der Schublade.

Synpulse hat die wichtigsten Fragen jedes Prozessschrittes für Sie zusammengestellt. So können Sie die Anforderungen an Ihre Partner gezielt formulieren und die Prozessevaluation solide unterstützt vornehmen. Gerne stellen wir Ihnen diesen Fragebogen auf Anfrage zu Verfügung.


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