Die Ablösung einer Kernversicherungsanwendung ist eine Herausforderung, die gerne unnötig lange hinausgezögert wird. Kernsystem-Erneuerungsprojekte erfordern relativ hohe Investitionen, dauern oft länger als geplant und binden Fach- und IT-Ressourcen über einen sehr langen Zeitraum. Unser Team hat schon eine Vielzahl von Kernsystem-Ablösen mitbegleiten dürfen und teilt gerne die Erfahrungen mit Ihnen. Wenn Sie daran interessiert sind, so manche Gefahren zu umschiffen, die solch ein Projekt mit sich bringt, lesen Sie gerne weiter oder laden direkt unser PDF herunter, wo Sie den Artikel in voller länge finden.
An diesem Punkt erscheint es wichtig, Entscheidungen nur auf Basis eines fundierten Auswahlprozesses zu treffen und auch ehrlich zu sich zu sein. Egal, ob Sie zum Kreis jener gehören, die die IT lieber in der eigenen Hand haben und daher zu Eigenentwicklungen tendieren oder ob Sie der Überzeugung sind, dass am Markt erhältliche Software Ihrer hauseigenen IT überlegen ist, Sie sollten sich zu Beginn nicht festlegen – auch für keinen Hersteller – und sich alle Optionen offen lassen. Sie sollten sich jedoch im Klaren über Ihre Ziele sein, welche Sie mit dem neuen System erreichen möchten. Und auch eine klare Anforderungsdefinition vornehmen. Das Requirement Engineering in der Evaluierungsphase entscheidet maßgeblich über den Erfolg oder Misserfolg eines solchen Projektes. Bedenken Sie dabei, dass die Einführung eines neuen Versicherungskernsystems nur den Beginn einer langen “Lebens-Partnerschaft” darstellt. Deshalb macht es Sinn regelmäßig eine Bestandsaufnahme zu machen in welcher Jahreszeit sich die aktuell eingesetzte Versicherungsplattform befindet (Abb. 1).
Funktionale, wie nicht-funktionale Anforderungen müssen im Rahmen der Anforderungsanalyse aus den Köpfen der Stakeholder abgefragt, dokumentiert, priorisiert und in Anforderungsdokumente übertragen werden. Anhand dieser Anforderungsdokumentation werden sowohl die hauseigene Anwendungsentwicklung als auch Hersteller von Standardsoftware-Systemen konfrontiert. Die Anforderungsdokumente sollten so formuliert sein, dass sie auch unternehmensfremden Personen ein klares Bild darüber vermitteln, welche Erwartungen an ein neues System geknüpft werden. Bei Bestandssystemen sollten neben den Prozessen, die das System zu unterstützen hat, auch die Produkte, welche mit dem System verwaltet werden sollen, Gegenstand der Anforderungserhebung sein.
Eine zentrale Frage stellt sich im Hinblick auf die Granularität der Anforderungen. Zu grob definierte Anforderungen bieten wenig Basis für eine nachfolgende Beurteilung, ob und in welchem Umfang diese durch das jeweilige Standardsystem abgedeckt werden. Zu detaillierte Anforderungen hingegen können das Lösungsspektrum der Hersteller zu stark einschränken, denn keine Standardsoftware wird in der Lage sein, einen Prozess 1:1 exakt so abzubilden, wie dies in einer über Jahrzehnte eigenentwickelten Versicherungs-Kernanwendung der Fall ist. Es gilt somit auch hier einen pragmatischen Mittelweg zu finden, der es sowohl der hauseigenen Anwendungsentwicklung aber auch einem Software-Anbieter ermöglicht abzuschätzen, ob und mit welchen Mitteln – und daher auch mit welchem Aufwand – eine Anforderung realisiert werden kann.
Zeitlich gesehen ist die Ablösung eines Kernsystems meist ein Marathon, wie bei der echten Sportdisziplin kann allerdings eine sorgfältige Präparation in der Vorbereitungsphase dafür sorgen, dass es sich für alle Beteiligten nur wie ein Halbmarathon anfühlt und man auch bei schwierigen Witterungsbedingungen ohne Krämpfe am Ziel ankommt.
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Associate Partner
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Senior Partner and Head of Synpulse Germany and UAE