Neue Horizonte mit der Tokenisierung von nicht bankfähigen und «greifbaren» Vermögenswerten


Die Tokenisierung von nicht bankfähigen Vermögenswerten ermöglicht es, sowohl virtuelle als auch «greifbare» Vermögenswerte (Real-World-Assets, RWAs), wie Immobilien, Rohstoffe, Kunst, geistiges Eigentum und andere, in digitale Tokens umzuwandeln. Diese Tokens können dann für verschiedene Finanzdienstleistungen, einschliesslich Handel und Kreditvergabe, verwendet werden. Während die gesamte Marktkapitalisierung aller Krypto-Assets Mitte 2024 knapp unter 2.5 Billionen USD liegt, schätzt das Weltwirtschaftsforum, dass bis 2030 tokenisierte Vermögenswerte bis zu 10 Prozent des globalen BIP ausmachen könnten, was einem Marktwert von rund 24 Billionen USD entspricht. Für Banken, die bereits in das Ökosystem digitaler Vermögenswerte integriert sind, ist die Tokenisierung der logische nächste Schritt, um ihr Dienstleistungsangebot weiterzuentwickeln und Kundenzufriedenheit, -bindung und Zukunftsfähigkeit zu fördern.

Um Bankkunden das gesamte Sortiment an Krypto-Anwendungsfällen anzubieten, müssen verschiedene Herausforderungen überwunden werden. Um diese erfolgreich zu meistern, hat Synpulse eine Krypto-Roadmap für Banken erstellt (Abbildung 1). In dieser Artikelserie gehen wir Schritt für Schritt auf die einzelnen Bereiche der Roadmap ein, indem wir die folgenden Anwendungsfälle untersuchen:

  1. Erweitern Sie Ihr Angebot um digitale Vermögenswerte (Intro)
  2. Kauf, Verkauf und Verwahrung von digitalen Vermögenswerten
  3. Staking
  4. Belehnung
  5. Tokenisierung nicht-bankfähiger Vermögenswerte
  6. Digitale Werte und NFTs

In diesem fünften Artikel konzentrieren wir uns auf die die Tokenisierung von nicht bankfähigen Vermögenswerten.

Digital Assets Roadmap for article
Abbildung 1: Synpulse Use Case Baum

Synpulse use case tree

Laden Sie die schrittweise Synpulse Krypto Roadmap für Banken herunter und erweitern Sie Ihr Angebot.

Die Tokenisierung adressiert Bedürfnisse von Privat- und Retailkunden

Die Tokenisierung kommt sowohl Privatbank- als auch Retailkunden zugute, indem sie das Anlageuniversum erweitert und den Zugang zu Finanzierungslösungen und Portfoliodiversifikation ermöglicht.

Für Privatbankkunden bedeutet die Tokenisierung von exklusiven, nicht bankfähigen Vermögenswerten, dass traditionell illiquide Vermögenswerte handelbar gemacht werden, was neue Möglichkeiten zur Nutzung der Vermögen bietet. Dies ist besonders vorteilhaft für vermögende Privatpersonen (HNWIs), die es effektiver nutzen möchten.

Investoren erhalten durch die Tokenisierung Zugang zu hochwertigen Vermögenswerten über Teilhaberschaften, was ihnen ermöglicht, ihre Portfolios über konventionelle Anlagen wie Aktien und Anleihen hinaus zu diversifizieren. Dies demokratisiert die Investitionsmöglichkeiten im Bereich der Alternativen Vermögenswerten und führt zu einer positiven Verschiebung der Effizienzgrenze für Investoren im Retail- und Affluent-Segment. Schliesslich profitieren alle Marktteilnehmer von Liquidität und effizienterer Preisfindung.

Zusätzlich kann die Tokenisierung Prozesse entlang der Wertschöpfungsketten von Finanzdienstleistungen optimieren, da Tokens transparente und unveränderliche Eigentums- und Transaktionshistorien bieten. Dieses Mass an Transparenz und Sicherheit ist sowohl für Privat- als auch für Retailkunden attraktiv, da es das Betrugsrisiko verringert und die Einhaltung von Vorschriften sicherstellt.

Die Tokenisierung erinnert an vertraute Bankpraktiken und gliedert sich in deren Frameworks ein

Verbriefung ist bereits ein etablierter Prozess in der traditionellen Finanzindustrie. Sie beinhaltet die Umwandlung von Vermögenswerten wie Kredite in marktfähige Wertpapiere, die von Investoren gekauft und verkauft werden können. Dieser Prozess erfordert jedoch oft mehrere Vermittler, kann komplex, zeitaufwändig und kostspielig sein.

Die Tokenisierung ermöglicht es Finanzinstituten, bestehende Rahmenwerke und Prozesse der Verbriefung zu nutzen, da sie einem ähnlichen Prinzip folgt, um virtuelle oder «greifbare» Vermögenswerte digital abzubilden. Durch die Nutzung öffentlicher Blockchain-Netzwerke wie Ethereum für sichere und effiziente Transaktionsabwicklung können tokenisierte Vermögenswerte sofort im zugehörigen Finanzökosystem genutzt werden, was die Liquidität, Transparenz und Zugänglichkeit der Vermögenswerte erhöht.

Banken können ihre bestehende Infrastruktur für digitale Vermögenswerte für eine effiziente, kostengünstige Tokenisierung nutzen

Mit rund 25 Prozent aller Schweizer Banken, die schon heute digitale Vermögenswerte unterstützen, erfüllen sie bereits die grundlegenden Voraussetzungen wie sichere Verwahrung oder die Möglichkeit, mit Smart Contracts zu interagieren. Damit sind sie gewappnet, um den nächsten Schritt zu gehen und den Anwendungsfall der Tokenisierung zu erschliessen. Andererseits haben sie als Verwahrer eine etablierte Reputation und einzigartige Fähigkeiten, um Vermögenswerte auch «im realen Leben» sicher aufzubewahren, was ihnen einen Vorteil gegenüber nicht lizenzierten Web3.0-Akteuren verschafft, für die Tokenisierung bereits heute normal ist.

Tatsächlich verwahren viele Banken bereits zugrunde liegende, «greifbare», nicht bankfähigen Vermögenswerte in ihren Tresoren, was die Logistik vereinfacht, Kosten reduziert und interne Prozesse optimiert. Infolgedessen sind Banken gut geeignet, Tokenisierungsdienstleistungen sowohl in ihren Betrieb als auch in ihre Geschäfts- und technische Infrastruktur zu integrieren.

Die Tokenisierung nicht bankfähiger Vermögenswerte schafft neue Einnahmequellen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit einer Bank

Sobald ein Vermögenswert als digitale Identität repräsentiert wird, kann er eine ganze Reihe neuer Anwendungsfälle eröffnen, die für eine Bank zusätzliche Einnahmequellen über Transaktions- und Verwahrungsgebühren hinaus generieren. Der Zugang zu Liquidität ist ein wesentlicher Vorteil, insbesondere für die ursprünglichen Eigentümer der zugrunde liegenden Vermögenswerte, da tokenisierte Vermögenswerte sofort handelbar sind, sofortige Liquidität versprechen und kurzfristige Finanzierungslösungen ermöglichen. Darüber hinaus tragen liquide Vermögenswerte häufig eine erhebliche Liquiditätsprämie von bis zu 25 Prozent, was für HNWIs von besonderem Interesse sein kann.

Darüber hinaus können Tokens nahtlos als Sicherheiten für Lombardkredite verwendet werden, und durch die Aufteilung hochwertiger RWAs können Banken eine breitere Palette alternativer Anlageprodukte anbieten, die sowohl Retail- als auch wohlhabende Kunden ansprechen. Dies kann die Interaktion mit den Kunden fördern und gleichzeitig neue Kundensegmente anziehen.

Das Kundenengagement kann bei Sicherstellung der Compliance aufrechterhalten werden

Die Tokenisierung von Vermögenswerten bietet viele Vorteile, nicht nur in Bezug auf mögliche Erträge. Basierend auf Smart Contracts, die auf öffentlichen Blockchains implementiert sind, wird auch die AML-Compliance durch Funktionen wie Whitelisting erleichtert, die sowohl für das Onboarding als auch den Handel und die Kreditvergabe verwendet werden können. Dies stellt sicher, dass alle Teilnehmer im Ökosystem eines tokenisierten Vermögenswerts bekannt und verifiziert sind, was die Einhaltung von Vorschriften sicherstellt und die Sicherheit erhöht.

Selbst in einem geschlossenen Ökosystem, in dem keine Handelsaktivitäten zugelassen sind oder angestrebt werden, gibt es die Möglichkeit zur Aufteilung von Vermögenswerten über wirtschaftlich Berechtigte hinweg. Dies ist besonders bei Vermögen in Familienbesitz im Rahmen der Nachfolgeplanung und Vermögensverwaltung hilfreich, bindet Kunden und gewährleistet einen reibungslosen Übertrag von Vermögenswerten über Generationen hinweg.

Unser Angebot für digitale Vermögenswerte

Gehen Sie mit der Tokenisierung den nächsten Schritt auf Ihrer Digital Assets Roadmap mit Synpulse

Bei Synpulse haben wir unser Engagement bereits unter Beweis gestellt, indem wir unser eigenes Mitarbeiterbeteiligungsprogramm in Form unseres Synpulse Tokens tokenisiert haben. Interessiert oder bereit, in die Welt tokenisierter Vermögenswerte einzutauchen?

Dies ist der fünfte Teil unserer Artikelreihe. Bleiben Sie dran und verpassen Sie nicht die nächsten Publikationen, oder kontaktieren Sie uns direkt, um Ihre Roadmap für digitale Assets zu besprechen. Der nächste Artikel wird sich mit den Themen Digitale Werte und NFTs befassen.


Unsere Experten

  • HEJCH Formal official

    Janis Heibel

    Associate Partner & Head of Digital Assets

  • David Steiger

    David Steiger

    Associate Partner